Bürger in Nordrhein-Westfalen wünschen „neuen“ Energiemix

Elektrizität soll zukünftig stärker aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden

Der Wahlkampf für die Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 22. Mai geht in die heiße Phase. Neben der Arbeitsmarkt- und Bildungspolitik wird vor allem die Energiepolitik immer mehr zum entscheidenden Wahlkampfthema. Die Bürger in NRW sind sich einig: Elektrizität soll zukünftig stärker aus Erneuerbaren Energien gewonnen werden. Neben dem nachhaltigen Umweltschutz erhoffen sie sich davon spürbare Kosteneinsparungen sowie größere Unabhängigkeit von steigenden Ölpreisen. Bonn.

Die Mehrheit der NRW-Bürger (64,1 Prozent) macht das Profitstreben der Energieversorger und die steigenden Rohölpreise für die steigenden Energiepreise verantwortlich. Geht es nach ihrem Willen, wird beim Energiemix in Zukunft der Schwerpunkt auf Erneuerbare Energien (85,7 Prozent) gelegt. 26,5 Prozent erhoffen sich davon eine größere Unabhängigkeit von konventionellen, endlichen Energiequellen und dadurch eine spürbare Entlastung ihrer Ausgaben. Mehr als 80 Prozent der Bürger haben sich deshalb schon mit dem Thema Erneuerbare Energien beschäftigt oder sind damit sogar vertraut. Dies sind zentrale Ergebnisse der aktuellen repräsentativen Bundesbürgerbefragung ‘Akzeptanz Erneuerbarer Energien in Deutschland im Rahmen der Energiepolitik der Zukunft’, bei der im April über 1.266 Bundesbürger befragt wurden.

Hohe Förderbereitschaft

Die Sensibilisierung für Erneuerbare Energien in NRW geht einher mit einer hohen Förderbereitschaft. Die meisten NRW-Bürger (88,5 Prozent) halten den derzeitigen Förderbetrag von 50 Cent pro Monat (3 Prozent des durchschnittlichen Strompreises pro Person) für angemessen oder gar zu gering. Über die genauen Preisvorstellungen gibt es höchst unterschiedliche Vorstellungen. Der Anteil der Erneuerbaren Energien am Strompreis sollte nach Meinung der bundesweiten Mehrheit (77,7 Prozent) zumindest auf dem derzeitigen Stand von 3 Prozent bleiben oder steigen.

NRW-Städtebauminister Dr. Michael Vesper betont: ‘Nordrhein-Westfalen braucht auch in Zukunft einen regenerativen Energiemix. Wir müssen alle Techniken nutzen, die die Natur uns bietet, wenn wir eine umweltverträgliche Energiepolitik in die Praxis umsetzen wollen. Dazu gehören Photovoltaik und thermische Solaranlagen, aber auch Biogasanlagen und die Windenergie.’

Großes Interesse

Besonders groß ist das Interesse in Nordrhein-Westfalen am Solarstrom. Die meisten Wohneigentümer in diesem Bundesland (74,2 Prozent) können sich vorstellen, entweder eine Solarthermie- oder eine Photovoltaikanlage auf ihrem Dach einbauen zu lassen. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Mietern: 69,5 Prozent von ihnen würden sich beim ihrem Vermieter für die Installation einer Solaranlage stark machen. Für die Förderung von Sonnenstrom hält der Großteil (23 Prozent) einen monatlichen Betrag zwischen 2 Euro und 2,50 Euro für angemessen. Jeder Zehnte (11,1 Prozent) würde sogar fünf Euro bezahlen.

Quelle: Europressedienst


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /