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Oberösterreich setzt auf mehr Biomasse

Mehr als 100 Gemeinden heizen ihre Gebäude mit Biomasse

Bereits mehr als 100 OÖ Gemeinden nutzen Biomasse direkt in ihren Gebäuden, mehr als 250 Biomassenahwärmen erzeugen Wärme aus Holz, bereits 1/5 aller beheizten Wohnungen verwenden Biomasse, 12 Biomassekraftwerke werden zukünftig 250 GWh Ökostrom aus Biomasse jährlich erzeugen

Eine erfolgreiche Bilanz zog Oberösterreichs Umwelt- und Energielandesrat Rudi Anschober anlässlich des gestern stattfindenden Oberösterreichischen Biomassetages in Reichersberg am Inn: "Durch unsere gezielte Förderungspolitik sowie durch umfassende Informations- und Motivationsarbeit ist Oberösterreich auf dem besten Weg Europas Spitzenregion bei der Biomasse zu werden." Für Anschober ist dies ein zentraler Beitrag zur Umsetzung der Umwelt- und Energiepolitik des Landes: "Nur durch den Ausbau erneuerbarer Energieträger schaffen wir es uns Schritt für Schritt von Importen unabhängiger zu machen und aus der fossilen Energiefalle wegzukommen. Zudem ist Biomasse CO2-neutral und trägt damit nicht wie die fossilen Energieträger (Kohle, Öl, Gas) zum Treibhauseffekt bei, womit ein ganz wesentlicher Beitrag zur Erreichung unserer Klimaschutzziele gesetzt wird."

Dieser wahre Biomasse-Boom wird eindrucksvoll durch Zahlen untermauert:

• Derzeit laufen in Oberösterreich etwa 250 Biomasse-Nahwärmeprojekte, mehr als 100 OÖ Gemeinden nutzen Biomasse direkt in kommunalen Gebäuden

• Von insgesamt 535.000 beheizten Wohnungen, werden rund 100.000, also fast ein Fünftel, mit Biomasse geheizt.

• Mehr als ein Drittel der Häuselneubauer des Jahres 2004 haben eine Biomasseheizung eingebaut, Öl liegt bereits unter 8 Prozent.

• Im Rahmen der Ökostromoffensive wurden 12 Biomassekraftwerke genehmigt - diese werden bis Mitte 2006 errichtet und erzeugen dann rund 250 GWh Ökostrom/a

Die verstärkte Nutzung von Biomasse hat auch große volkswirtschaftliche Vorteile. Die Wertschöpfung und Arbeitsplätze bleiben durch die Verwendung von Biomasse in der Region. Die zukünftigen Potentiale sind trotz der bisherigen Erfolge immer noch gewaltig: Der Waldzuwachs in Österreich wird bisher nur zu 70% genutzt. Das zusätzlich, technisch nutzbare Potential wird von den Österreichischen Bundesforsten für Oberösterreich mit einer jährlich zusätzlich mobilisierbaren Waldhackgutmenge von 700.000 Festmetern, das sind 1,7 Mio. Schüttraummetern angegeben. Dies entspricht einem Energiegehalt von 1.576 GWh/Jahr, der für Strom- und Wärmeproduktion nutzbar ist.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /