© Michael Sigmund
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HOLZ oder ÖL: Wer heizt billiger?

Am Pressbaumer Energiestammtisch vom 25.11.2004 ging es darum, Holz-Heizungen den Gas- und Ölheizungen einmal WIRTSCHAFTLICH gegenüberzustellen

© Domink Schreiber & Fritz Brandstätter
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"Die Frage, ob auf lange Sicht eine Holz-, oder eine Ölheizung nun insgesamt billiger kommt, ließe sich natürlich in einem Satz beantworten. Aber damit wäre die ganze Spannung für diese Veranstaltung gleich vorweggenommen.", begann Dominik Schreiber, welcher der Vortragende war (und zusammen mit Fritz Brandstätter der Leiter des Pressbaumer Energiestammtisches ist).

So wurden dann erst einmal verschiedene Aspekte beleuchtet, welche aus Sicht des Konsumenten, für, oder gegen den Einsatz fossiler Energieträger sprechen:

Vorteile von Öl / Gas:

* "Vertraute" und scheinbar billige Technologie
(Vertraut vor allem auch für viele Installateure!)
* Vielfach (noch) politisch unterstützt
* Keine bzw. geringe Umrüstungskosten (wenn bereits eine alte
Öl-/Gasheizung beteht)

Nachteile von Öl / Gas

* Keine langfristige Versorgungssicherheit
* Risiken durch politische Instabilitäten in den Hauptlieferländern
* Preisausschläge
* Schlecht kalkulierbar
* Österreich nur Preisnehmer

Bei solch überwältigenden Nachteilen entsteht natürlich schnell die Frage nach Alternativen...

Eine Möglichkeit wäre, zB mit Strom zu heizen. Doch das direkte Heizen mit Strom bringt, abgesehen von den enormen Verbrauchskosten, auch ökologisch viele Probleme mit sich:
* Wasserkraftanteil in Österreich sinkt, da nur geringer Ausbau neuer Wasserkraft bei permanent steigendem Stromverbrauch
* Steigende Atomstromimporte nach Österreich
* Vor allem im Winter: Verstärkter Betrieb kalorischer Kraftwerke, welche neben anderen Schadstoffen viel CO2 ausstoßen.

Was ist mit Solarthermie?

Die Sonne scheint gratis. Eine Ergänzung jeglicher Heizung durch Solarthermie sollte auf jeden Fall in Betracht gezogen werden!

Auf Wärmepumpen wurde im Vortrag, aufgrund der Komplexität dieses Themas, nicht genau eingegangen. Fest steht jedoch, dass der Umweltvorteil der Wärmepumpe wieder verloren geht, wenn der Strom zum Betrieb der Wärmepumpe aus kalorischen Kraftwerken mit schlechtem Wirkungsgrad kommt.

Deshalb kommen wir nun zum, in der Überschrift bereits erwähnten, Höhepunkt des ganzen Vortrags: Dem Kostenvergleich.

Verglichen wurde ein Einfamilienhaus mit
* einer Heizlast von etwa 15 kW (entspricht einem Einfamilienhaus mit einer Wohnfläche von 150 Quadratmetern, errichtet in den 80er Jahren)
* Gesamtenergiebedarf für die Heizung etwa 28.000 kWh

Es wurde für die Rechnung berücksichtigt:

* Einbauten im Heizhaus (Heizkeller)
* Kessel
* Lager
* Anbindung an das bestehende Heizungssystem

Nicht berücksichtigt wurde die Entsorgung des alten Kessels.

Auf Basis dieser Daten wurden dann folgende fünf Varianten gegenübergestellt:
1. Hackschnitzelheizung inkl. Raumaustragung und Pufferspeicher
2. Stückholzkessel inkl. Pufferspeicher
3. Pelletskessel inkl. Raumaustragung
4. Gaskessel (Erdgas)
5. Ölkessel

Die Lebensdauer der Kessel wurde mit jeweils 20 Jahren angenommen.

Liebe ökonews-Leserin, lieber ökonews-Leser, falls sie gerne rätseln, dann machen sie es doch wie in der Millionenshow!
Ordnen sie folgende Heizungsvarianten, gereiht nach ihren, in 20 Jahren verursachten, Gesamtkosten: Hackschnitzelheizung, Stückholzkessel, Pelletskessel, Gaskessel, Ölkessel
Auf Platz 1 soll das preisgünstigste System stehen, auf Platz 5 das teuerste.
Es gibt zwei Varianten. Bei der ersten nehmen wir an, alle Brennstoffe steigern jedes Jahr den Preis um 3%. Für die zweite Variante soll vorausgesetzt werden, die Preise der Erneuerbaren erhöhen sich jährlich weiterhin um 3%, aber fossile Energieträger steigen jeweils um 5% (diese Variante liegt wohl näher an der Realität.)

Viel Spass beim Raten!
- Die Auflösung für die erste Variante sehen sie in den Bildern 2 und 3. Das vermutlich realistischere Ergebnis der zweiten Variante ist in den Bildern 4 und 5 zu erkennen. Klicken Sie auf die Bilder für eine vergrösserte Darstellung.

Den nächsten Pressbaumer Energiestammtisch gibt's übrigens am 27. Jänner, um 19:30. Der Eintritt ist wie immer kostenlos. Alles weitere dazu finden Sie auf www.klimabuendnis.tk.

Zum Auffinden, bzw. zur Bekanntgabe weiterer Energiestammtische anderer Regionen, steht ihnen das ökonews - Adress - Buch gerne zur Verfügung.



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Weitere Infos: Klimabündnis Pressbaum / Dominik Schreiber

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