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Umweltdachverband zu Natura 2000: EU-weite Evaluierung liegt längst vor – Österreich nur am drittletzten Platz

Appell an LH Platter: Lücken in Tirol schließen und langjährige offene Forderungen umsetzen

Wien - Der Umweltdachverband zeigt sich in einer ersten Reaktion überaus verwundert über die auf Initiative von Tirols Landeshauptmann Günther Platter geforderte Evaluierung des Nachnominierungsbedarfs von Natura 2000-Gebieten, denn diese liegt längst vor. Das regelmäßig aktualisierte Natura 2000-Barometer (Seiten 8-9) der Europäischen Kommission zeigt, dass Österreich im Vergleich zu den anderen Mitgliedstaaten der EU-28 schlecht abschneidet. ‘Gemeinsam mit Litauen teilen wir uns den drittletzten Platz, nur die Slowakei und Zypern haben noch unvollständigere Natura 2000-Gebietsnetzwerke als wir. Der Handlungsbedarf für Österreich liegt somit klar auf der Hand!’, so Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes. Die Analyse zur Hinlänglichkeit der ausgewiesenen FFH-Gebiete untersucht für jeden Mitgliedstaat, ob die Arten und Lebensräume der Anhänge I und II der FFH-Richtlinie ausreichend durch die dort ausgewiesenen Gebiete abgedeckt sind. Das aktuelle Natura 2000-Barometer vom Juli 2017 verdeutlicht den Handlungsbedarf in Österreich und zeigt auch unser schlechtes Abschneiden im EU-Vergleich auf.

Der Umweltdachverband fordert LH Platter auf, die offenen Natura 2000-Lücken in Tirol, wie die fachlich nicht gerechtfertigte Abgrenzung des Natura 2000-Gebietes an der Isel, die ausständigen Gebiete für Bergmähwiesen und die längst überfällige Unterschutzstellung des Piz Val Gronda umgehend zu schließen. ‘Die heutige Initiative von LH Platter kann nur als weiterer Versuch der Torpedierung des wichtigen Prozesses der Vervollständigung unseres Natura 2000-Netzwerks gesehen werden. Das ist ein Spiel mit dem Feuer, denn im Fall einer Verurteilung im laufenden Vertragsverletzungsverfahren drohen Österreich Strafzahlungen in Millionenhöhe’, so Pfiffinger.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /