© RitaE / Plastikmüll an unterschiedlichsten Plätzen
© RitaE / Plastikmüll an unterschiedlichsten Plätzen

Studie prognostiziert: 12 Milliarden Tonnen Plastik bis 2050

Kunststoff ist schädlich für die Umwelt. Dennoch wird seit den frühen Fünfzigerjahren eine hohe Menge an Kunststoffen produziert. Verbraucher müssen nachhaltiger denken, um das Problem in den Griff zu bekommen.

Die Zahlen aus einer aktuellen Studie aus den USA sind erschreckend. Seit 1950 wurden 8,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll produziert. Um diese drastische Menge zu veranschaulichen, greifen die Forscher zu drastischen Vergleichen:

8,3 Milliarden Tonnen Plastikmüll entsprechen etwa 822.000 Eiffeltürmen, 80 Millionen Blauwalen oder einer Milliarde Elefanten. Die Forschung geht davon aus, dass sich die Zahl weiter drastisch erhöhen wird, denn die Produktion geht weiter. Bis zum Jahr 2050 sollen es 12 Milliarden Tonnen Kunststoffmüll sein. Der größte Anteil des Plastiks endet als Abfall. Durch Recyclingprogramme bekommen leere Flaschen und Chips-Verpackungen zwar ein zweites Leben, die meisten Plastikteile landen jedoch ebenfalls nach einer Zeit im Müll. Im besten Fall wird Plastik auf einer Deponie verbrannt und die Abfälle werden für die Gewinnung von Strom und Wärme genutzt. Ganz verschwinden kann der Stoff jedoch nicht. Das ist einer der Gründe, warum die Produktion und die Entsorgung von Kunststoff neu gedacht werden müssen.

Viele Plastikabfälle befinden sich im Meer. Statistiken zeigen, dass jedes Jahr bis zu 13 Millionen Tonnen Kunststoff in die Weltmeere gelangen. Wie eine Studie der Orb Media zeigt, wird mittlerweile sogar unser Trinkwasser durch sogenanntes Mikroplastik verschmutzt. Mikroplastik ist eine Gefahr für Mensch und Umwelt, gegen die bisher nicht vorgegangen wird. Deutlich wird dies am Beispiel der Mikroplastikfasern, die beim Wäschewaschen entstehen. Ein Test hat gezeigt, dass allein in Österreich circa 21,3 Tonnen Kunststofffasern über die Waschmaschine ins Abwasser gelangen. Bisher gibt es weder Filtertechnologien in den Waschmaschinen noch Gesetze, die eine Höchstgrenze für die Ableitung von Kunststoff in die Kanalisation festlegen.

Was Verbraucher tun können

Kunststoff ist allgegenwärtig und es gibt kaum ein Produkt, das nicht irgendwie mit dem Material in Verbindung steht. Jeder Einzelne kann jedoch aktiv werden, um die Plastikflut in Zukunft einzudämmen.

Überzeugendes Design statt Wegwerfware

Billige Kunstfasern in Kleidung sind eine der Ursachen für die massive Meeresverschmutzung. Wer Kleidung kauft, sollte daher darauf achten, dass sie so wenig Kunststoff wie möglich enthält und möglichst langlebig ist. Ähnlich ist es bei Produkten wie Elektrogeräten, Spielzeug und Brillen. Hier kommt man oft um die Verwendung von Plastik nicht herum. Jedoch gilt: Wer hochwertige Ware renommierter Hersteller kauft, die langlebig ist, wendet sich von der Wegwerfkultur ab und vermeidet damit unnötigen Müll. Bei Brillen beispielswiese kann man auf verschiedenste Modelle und Materialien zurückgreifen. Aber Vorsicht: Eine Brille aus Holz muss nicht automatisch nachhaltig sein. Wichtig ist, woher das Holz stammt und wie und wo die Brille produziert wurde. Allgemein sollten Konsumenten bei jedem Produkt auf die Produktionsbedingungen achten.

Regional einkaufen und auf Plastikprodukte verzichten

Man kennt es bei Obst und Gemüse: Kommt es aus der Region, werden weniger Energie und Rohstoffe für den Transport verbraucht. Regionale Produkte zu kaufen, ist nicht nur im Lebensmittelbereich empfehlenswert. Zudem sollten Kunden immer auch auf die Verpackung schauen. Produkte ohne Verpackung oder in größeren Vorteilsverpackungen sind anderen vorzuziehen. Wer den Kauf von Produkten in und aus Plastik vermeidet, zeigt der Industrie, dass Verbraucher auch mit Alternativen zufrieden sind.

Hände weg von Bioplastik

Der Begriff Bioplastik ist irreführend, denn es gibt auch Kunststoffe, die fossile Rohstoffe enthalten und trotzdem Bioplastik genannt werden können, nur weil sie biologisch abbaubar sind. sie tragen logischerweise nur in geringem Ausmaß dazu bei, die Umweltbelastung zu verringern, da sie dennoch Erdöl zur Herstellung verbrauchen. Ideal ist daher, soweit wie möglich ganz auf Plastik zu verzichten.



Bildrechte: Flickr Plastic bag gaelx CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /