© Matthias König, SolarCar-Projekt - Medien Team/ Das Solarcar-Team mit dem neuen thyssenkrupp blue.cruiser.
© Matthias König, SolarCar-Projekt - Medien Team/ Das Solarcar-Team mit dem neuen thyssenkrupp blue.cruiser.

Solar-Sportcoupe blue.cruiser aus Bochum fährt nach Australien

Solarcar thyssenkrupp blue.cruiser fasziniert durch sportliches Design und innovative und nachhaltige Technik

Das spektakuläre Ergebnis einer Forschungskooperation zwischen Industrie und Hochschule wurde vor kurzem in Bochum der Öffentlichkeit vorgestellt. Das Unternehmen thyssenkrupp und die Hochschule Bochum präsentierten den thyssenkrupp blue.cruiser, das 7. Solarcar aus der Bochumer Sonnenwagenschmiede. Die Gesichter der 60 Studierenden strahlen sichtbar vor Stolz, als sie das Werk ihrer Arbeit erstmals vor großem Publikum zeigen dürfen. Zusammen mit dem Forschungskooperationspartner thyssenkrupp wurde ein Fahrzeug konstruiert, das mit einigen Innovationen aufwarten kann.
Nachhaltigkeit heißt das Schlagwort, das diverse Neuerungen inspiriert hat. Neben dem für Solarcars üblichen Werkstoff Kohlefaser wurde z.B. ultrahochfester Stahl für den Überrollkäfig verbaut, um Alternativen zum wenig nachhaltigen Carbon zu testen. Das Innenraumdesign zeigt deutlich, wo nachhaltige Alternativen bei der Materialauswahl möglich sind. Natur- statt Carbonfasern für die Oberflächen, für den Bezug der Sitze musste kein Tier seine Haut lassen. Hier kommt Piñatex, zu Deutsch Ananasleder, zum Einsatz, das aus den Fasern der Ananasblätter hergestellt wird. Erstmals bietet ein Bochumer Sonnenwagen 4 Personen Platz. Die fahrerische Performance stellen vier selbst entwickelte Radnabenmotoren sicher. 5 Quadratmeter Solarzellen sorgen für die Energie aus der Sonne. Eine Steckdose zum Nachladen aus dem Netz gibt es aber auch, falls der Himmel mal nicht lacht.
Abstandswarner, Zentralverriegelung, Infodisplay, Sitzheizung, elektrisch-adaptives Fahrwerk– die Ausstattungsliste liest sich wie die eines komfortablen Sportwagens. Mit 120 km/h in der Spitze ist der Bochumer Renner dann zwar doch etwas langsamer als die mit traditionellen Verbrennungsmotoren fahrende Konkurrenz, für die Weltmeisterschaft der Solarcars im Herbst in Australien zählt aber die Effizienz für die 3.000 Kilometer lange Strecke und hier kann der thyssenkrupp blue.cruiser deutlich mehr überzeugen.
Ende Juli geht der Material-Container auf die Reise um den Globus, Ende August fliegen die ersten Teammitglieder, um den thyssenkrupp blue.cruiser down under aus dem Zoll zu holen und auf den Wettbewerb vorzubereiten.
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Die Hochschule Bochum konstruiert und baut als einzige Hochschule in Deutschland seit 15 Jahren von Solarenergie angetriebenen Elektrofahrzeuge. Einer der Sonnenwagen hat 2012 die Welt nur mit Sonnenenergie umrundet und hält den Guinness-Rekord für die längste solarautark gefahrene Strecke mit 29.753 Kilometern.

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Weltmeisterschaft alle zwei Jahre in Australien

Die Weltmeisterschaft der Solarcars findet alle zwei Jahre in Australien statt und führt als Wettbewerb auf öffentlichen Straßen von Norden nach Süden durch den Kontinent. Der ‘thyssenkrupp blue.cruiser’ wird in der nach einem Bochumer Fahrzeug benannten Cruiser-Klasse starten, in der Alltagstauglichkeit, eine Straßenzulassung im Ursprungsland und mindestens zwei Sitzplätze vom Reglement verlangt werden. Neben der Energie, die auch während der Fahrt aus den auf der Oberfläche montierten Solarzellen gewonnen wird, darf in dieser Klasse aus dem Netz wieder aufgeladen werden. Spitzengeschwindigkeiten von über 120 Stundenkilometer werden erreicht. Der Wettbewerb startet am 8. Oktober 2017, sechs Tage später werden die Teilnehmer im Ziel in Adelaide erwartet.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /