© Solarfocus / Solarthermieanlage am Dach
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Über 30 Grad im Schatten - und im Keller laufen 1,5 Mio. Kessel um Wärme zu erzeugen

Es ist absurd – bei brütender Hitze wird in ganz Österreich wertvolles Öl und Gas verbrannt, um Warmwasser zu erzeugen.

Das ist nicht nur aus Gründen des Klimaschutzes unsinnig, es kostet den Haushalten auch hunderte Millionen Euro pro Jahr.

In diesen Tagen rollt eine Hitzewelle über Österreich, die Temperaturen könnten auf bis zu 36 Grad steigen, wie der ORF berichtet. Trotzdem laufen landesweit 1,5 Mio. Kessel mit Öl und Gas, damit Menschen mit warmem Wasser versorgt werden. ‘Länder wie Norwegen und Schweden haben kürzlich beschlossen, bis 2050 vollständig aus fossiler Energie auszusteigen. Im Umweltmusterland Österreich ist kein derartiger Beschluss absehbar, wir werden noch viele Jahre klimaschädliches Erdöl und Erdgas verbrennen, um uns bei 30 Grad Sommerhitze die Hände zu waschen’, sagt Roger Hackstock, Geschäftsführer von Austria Solar. Mit dem Weißbuch zur Energie- und Klimastrategie der Bundesregierung sollte ein klares politisches Signal für den Ausbau erneuerbarer Wärme gesetzt werden, die Veröffentlichung war im Juni geplant. Mit dem Stillstand der Regierungsarbeit auf Bundesebene und der Ausrichtung auf Neuwahlen ist dieses Vorhaben gefallen. Österreich ist beim Wärmebedarf zu zwei Drittel von importierten fossilen Brennstoffen abhängig, was den Haushalten pro Jahr für Warmwasser und Heizung enorme Geldsummen kostet.

Mehr als 200 Millionen Liter Öl und Kubikmeter Gas pro Jahr für Wärme

Eine 4-köpfige Familie verbraucht rund 170 Liter Warmwasser pro Tag. Über ein gesamtes Jahr bedeutet dies 400 Liter Öl oder 340 Kubikmeter Erdgas pro Haushalt. Auf diese Weise werden jährlich in Österreich rund 230 Millionen Liter Öl und 240 Millionen Kubikmeter Erdgas für Warmwasserbereitung verbrannt. ‘Bereits mit einer einfachen Solaranlage von sechs Quadratmeter Kollektorfläche kann die komplette Warmwasserversorgung eines Haushaltes von Mai bis September gedeckt werden. Damit könnte der heimische Heizöl- und Erdgasverbrauch für Warmwasser mehr als halbiert werden’, so Hackstock.

GastautorIn: RH für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /