G7-Gipfel: Greenpeace-Aktivisten protestieren mit Freiheitsstatue in Schwimmweste für mehr Klimaschutz
Industriestaaten sollen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas vorantreiben
Für einen schnellen Schutz des Klimas demonstrierten 26 Greenpeace-Aktivisten zum Auftakt des G7-Gipfels mit einer rund vier Meter hohen Freiheitsstatue. Im Meer in der Nähe des Tagungsortes Taormina auf Sizilien steht die Statue im Wasser und ist mit einer Schwimmweste bekleidet. Die Umweltschützer fordern von den Staatschefs der G7, das Klimaabkommen von Paris zügig umzusetzen. Das Ende 2015 von knapp 200 Staaten unterzeichnete Abkommen soll den Temperaturanstieg bei 1,5 Grad stabilisieren und so die katastrophalen Folgen der Erderhitzung verhindern. Immer mehr Überflutungen, Stürme und Dürren werden durch die Klimaerhitzung verstärkt und vertreiben durchschnittliche 21,5 Millionen Menschen pro Jahr - mehr als doppelt so viele wie durch Kriege und Gewalt vertrieben werden. "Die G7-Staaten haben das Problem Klimawandel maßgeblich verursacht, jetzt müssen sie auch bei der Lösung vorangehen", sagt Greenpeace-Geschäftsführerin Sweelin Heuss. "Wir erwarten von diesem Gipfel ein klares Bekenntnis der G7 zum schnellen Umsetzen des Pariser Klimaabkommens und konkrete Vorschläge, wie die Länder den dort versprochenen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas gestalten werden."
Beim Gipfeltreffen im bayerischen Elmau 2015 sprachen die G7 sich für konsequenten Klimaschutz aus und einigten sich auf den Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas. Die erste Gipfel-Teilnahme von US-Präsident Donald Trump könnte die bislang zögerliche Umsetzung dieser Absicht weiter verlangsamen. Trump leugnet, dass der Klimawandel von Menschen gemacht sei und hat angekündigt, aus dem Pariser Klimaabkommen auszusteigen. Diese Entscheidung wurde jedoch mehrfach verschoben, zuletzt auf die Zeit "nach dem G7-Gipfel". "Reiche Industriestaaten wie die G7 müssen beim Klimaschutz eine Führungsrolle übernehmen", so Heuss. "Wenn Donald Trump sich vor dieser Pflicht drücken will, dann muss der Rest der G7 ohne die USA vorangehen. Die Antwort auf Trumps "America First" muss "Planet Earth First" lauten."
Naturkatastrophen wie sie der Klimawandel verstärkt, sind die Hauptursache, warum Menschen ihre Heimat verlassen müssen. Das ist das Ergebnis der neu veröffentlichten Greenpeace-Studie "Klimawandel, Migration und Vertreibung".
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /