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Raus aus Öl im Heizungsbereich

Aufkommensneutrale, ökologische Steuerreform begünstigt Umstieg auf heimische Bio-, Solar oder Umweltwärme

Wien - Der Dachverband erneuerbare Energie Österreich (EEÖ) freut sich über den Beschluss der NÖ-Landesregierung und des NÖ Landtag zum Verbot fester und flüssiger fossiler Energieträger wie Heizöl und Kohle, in Neubauten, die ab 01.01.2019 bewilligt werden. Heizöl ist mit Kohle der CO2-intensivste Energieträger und trägt damit massiv zum menschengemachten Treibhauseffekt bei. Nach dem Bekenntnis Österreichs zum Klimaschutz im Klimavertrag von Paris ist eine vollständige Dekarbonisierung, d.h. ein 100%iger Ausstieg aus fossilen Energieträgern bis spätestens 2050 notwendig. Erwin Mayer stv. Geschäftsführer des EEÖ: ‘Das Verbot von Heizöl und Kohle bei neuen Heizungssystemen ist ein wesentlicher, erster Schritt zum Ausstieg aus fossilen Energieträgern in Österreich und wir erwarten uns ein einstimmiges Ergebnis für den Klimaschutz im niederösterreichischen Landtag.’

Das Verbot von neuen Heizöl- und Kohleheizungen im Wohnbau muss jedoch mit einer umfassenden ökologischen Steuerreform ergänzt werden. Eine aufkommensneutrale ökologische Steuerreform mit geeigneter Rückführung der CO2-Steuereinnahmen an Haushalte und Unternehmen senkt die Kosten für einen Umstieg auf heimische erneuerbare Energiequellen. Ob ein Gebäude thermisch saniert wird, ob fossile Anlagen erneuert und effizienter werden oder ob auf erneuerbare Energien umgestiegen wird ist dann eine Frage der Rentabilität und der individuellen Möglichkeiten. ‘Aber diese volkswirtschaftlich effizienteste Möglichkeit Treibhausgase zu reduzieren, wird von VertreterInnen der Erdöllobby wie IWO, dem Fachverband Energiehandel, der WKO und der IV seit Jahrzehnten blockiert. Somit haben die Interessensvertretungen der fossilen Energieträger selbst dazu beigetragen, dass jetzt verstärkt auf Verbote zurückgegriffen werden muss,’ meint Peter Molnar, Geschäftsführer von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ). Die Treibhausgasemissionen in Österreich sind nach einem längeren Rückgang in den letzten zwei Jahren wieder stark angestiegen, da im Mobilitäts- und Heizungsbereich keine ausreichenden Maßnahmen erfolgt sind. ‘In der soeben in Ausarbeitung befindlichen Energie- und Klimastrategie müssen deshalb in diesen Bereichen umfassende Instrumente und Maßnahmen festgelegt werden. Das Land NÖ geht hier mit gutem Beispiel voran, und die anderen Bundesländer müssen jetzt folgen’, unterstützt Mayer den vorgelegten Antrag.

Die heimischen erneuerbaren Alternativen für Öl,- Kohle,- und Erdgasheizungen sind feste Biomasse, Pellets, Solarwärme und Umgebungswärme. Für den weiteren Ausbau der Wärmepumpen muss jedoch auch die ökologische Stromproduktion in Österreich zusätzlich ausgebaut werden. Denn, nur wenn Wärmepumpen mit 100% Ökostrom angetrieben werden, tragen sie auch zum Klimaschutz bei. Daher sollte der NÖ Landtag und die NÖ Landesregierung dringend an den Nationalrat appellieren, die kleine Novelle zum Ökostromgesetz endlich umzusetzen, um mit dem Warteschlangenabbau bei Wind- und Kleinwasserkraft sowie Verbesserungen für Photovoltaik und Biogasverstromung das Ölheizungsverbot zu unterstützen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /