© Andreas Morlok/pixelio.de
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NÖ-Verbot der Ölheizung im Neubau ist richtiger symbolischer Schritt

GLOBAL 2000 sieht dringenden Handlungsbedarf beim Umstieg von bestehenden Ölheizungen auf erneuerbare Energien. Massive Kritik an Öl-Lobby in Österreich.

Nun ist in Niederösterreich ein Verbot des Einbaus von Ölheizungen im Neubau beschlossen, ab 2019 dürfen dann nur noch alternative Heizsysteme eingebaut werden. Die österreichische Umweltschutzorganisation GLOBAL 2000 begrüßt diesen richtigen, logischen Schritt, dem aber weitere folgen müssen. "Um unsere Klimaziele zu erreichen, dürfen wir sowohl im Neubau als auch in der Sanierung keine neuen Ölheizungen mehr einbauen, das Land Niederösterreich setzt hier einen ersten klaren und symbolischen Schritt in die richtige Richtung", betont Johannes Wahlmüller, Klima- und Energiesprecher von GLOBAL 2000. "Allerdings werden Ölheizungen im Neubau ohnehin kaum mehr eingebaut, der Fokus muss sich also jetzt auf den noch viel zu hohen Bestand an Ölheizungen richten. Hier braucht es ebenfalls klare rechtliche Regeln und eine Unterstützung der Bevölkerung durch fachgerechte Beratung und finanzielle Anreize", sieht Wahlmüller weitere Schritte als notwendig an. In Österreich sind laut Statistik Austria noch 622.000 Ölheizungen in Betrieb (2014), rund 106.000 davon entfallen auf Niederösterreich. In den letzten zehn Jahren ist österreichweit ein Rückgang um 35 Prozent zu verzeichnen, in Niederösterreich ist der Trend mit einem Rückgang von 27 Prozent allerdings schwächer ausgeprägt. "Der Trend geht hin zu erneuerbaren Energien und weg von alten dreckigen Energieformen wie Öl. Die Ölheizung wird in der Bevölkerung zu Recht immer unbeliebter. Die Gefahren der globalen Erwärmung werden zunehmend sichtbar, dazu will man sich nicht den massiven Preisschwankungen der internationalen Ölmärkte auf Jahrzehnte ausliefern. Leider versucht die Öl-Lobby in Österreich diese positive Entwicklung zu behindern, deshalb braucht es klare rechtliche Regeln. Die Politik muss die Bevölkerung und unser Klima schützen", sagt Wahlmüller. Massive Kritik an zynischer Initiative der Öl-Lobby Die Umweltschutzorganisation richtet massive Kritik an die Öl-Lobby in Österreich, die in Form des Instituts für wirtschaftliche Ölheizung (IWO), den Einbau neuer Ölkessel weiter fördert. Das wird vor allem bei der Heizkesselerneuerung sichtbar. So will das Land Niederösterreich den Umstieg auf alternative Heizsysteme mit 3.000 Euro fördern. Die Mineralölwirtschaft behindert diese positive Entwicklung aber indem sie wiederum den Einbau von neuen Ölkesseln mit 2.500 bis 3.000 Euro fördert. So wird versucht, die Energiewende auszubremsen, dabei sind Ölkessel die klimaschädlichsten Heizkessel, die derzeit noch verkauft werden. Wer heute in einem unsanierten Gebäude wohnt und seine alte Ölheizung gegen ein Öl-Brennwertgerät austauscht, kommt auf CO2-Emissionen von gut zehn Tonnen pro Jahr, das zeigt eine aktuelle Berechnung der Österreichischen Energieagentur. Zum Vergleich: Ein/e durchschnittliche ÖsterreicherIn verursacht derzeit etwa neun Tonnen CO2 pro Jahr. Dabei enthalten sind Mobilität, Stromverbrauch, Raumwärme, Industrieproduktion sowie Emissionen aus der Abfallwirtschaft und landwirtschaftlicher Produktion. "Die Öl-Lobby in Österreich muss das Quertreiben jetzt endlich beenden und diese klimaschädliche Förderinitiative einstellen! Dass der Einbau neuer Ölkessel auch noch als Klimaschutzinitiative verkauft wird, ist einfach nur zynisch. Wir fordern, dass offengelegt wird, woher die Mittel für diese Förderinitiative kommen, mit der versucht wird, die Energiewende in Österreich zu untergraben", sagt Wahlmüller abschließend.

[Berechnungen Österreichische Energieagentur]


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /