© Gerd Altmann - pixabay.com
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UN-Klimakonferenz: Greenpeace fordert, Pariser Abkommen unbeirrt umzusetzen

Politische Unsicherheit nach US-Wahl kann Dynamik nicht bremsen

Das Pariser Klimaschutzabkommen ungebremst umzusetzen, fordert Greenpeace gemeinsam mit weiten Teilen der Zivilgesellschaft und Delegierten zahlreicher Staaten am Abschlusstag der UN-Klimakonferenz (COP) in Marrakesch. "We Will Move Ahead" steht auf einem 80 Quadratmeter großen Banner, das Hunderte von Konferenzteilnehmer vor dem Eingang ausbreiten. Ungeachtet der politischen Unsicherheit nach der Wahl von Donald Trump zum nächsten Präsidenten der USA, sind in Marrakesch wichtige Fortschritte erzielt worden. Mehr als 20 Länder, darunter Deutschland, die USA und Kanada, haben langfristige Pläne vorgelegt oder angekündigt. Dadurch sollen die in Paris festgelegten Ziele erreicht werden. China hat bekräftigt, seine bisherigen Anstrengungen im Klimaschutz beizubehalten, ganz gleich wie sich die kommende US-Regierung hierbei verhält. Mehr als 45 der am meisten vom Klimawandel bedrohten Staaten legen am heutigen Abschlusstag Pläne vor, um ihre Energieversorgung so schnell wie möglich ohne Kohle und vollständig durch erneuerbare Energien sicherzustellen.

"Marrakesch sendet ein klares Signal: Die Länder der Welt lassen sich von der Trump-Wahl nicht von ihrem in Paris eingeschlagenen Weg abbringen. Jedem hier ist klar, dass die Zeit drängt, um die Menschen vor immer stärkeren Stürmen, Überflutungen und längeren Dürren zu schützen", sagt Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace in Österreich und Beobachter bei der UN-Klimakonferenz. "Der Ausstieg aus Kohle, Öl und Gas wird konkreter, aber er muss schneller vorangehen."

In Österreich wird derzeit ebenfalls an einer langfristigen Energie- und Klimastrategie gearbeitet. Der Anteil von Strom aus erneuerbaren Energien liegt derzeit bei rund 70 Prozent. Das bietet eine gute Grundlage für den vollständigen Umstieg auf 100 Prozent und muss in der nationalen Strategie als Ziel festgeschrieben werden, so die Umweltschutzorganisation. Nicht in allen Bereichen ist jedoch die Ausgangslage so unproblematisch: In Österreich wird derzeit genauso viel an klimaschädlichen Treibhausgasen ausgestoßen, wie im Jahr 1990. Hier gibt es erheblichen Nachbesserungsbedarf. Zudem hat es bislang keine Zusage für die internationale Klimafinanzierung, eines der Kernthemen bei der diesjährigen UN-Klimakonferenz, von Österreich gegeben. "Die heimische Bilanz ist leider alles andere als rosig", so Pawloff. "Die Bundesregierung muss die positiven Entwicklungen von Marrakesch nutzen und endlich konkrete Schritte setzen um die Emissionen deutlich zu senken."



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Weitere Infos: Greenpeace Österreich

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /