© Unsplash pixabay.com
© Unsplash pixabay.com

Der Tag der Erde - Ein besonderer Tag

Eine OEKONEWS - Ansichtssache von Doris Holler-Bruckner

Heute, genau am Earth Day, am 22. April, wird im UN-Hauptquartier in New York der Weltklimavertrag unterschrieben. 160 Staaten haben ihre Unterschrift zugesagt. Wir stehen unter Zeitdruck. Die Weltgemeinschaft muss endlich schneller handeln, um die Erderwärmung unter 1,5 Grad zu halten. Wir müssen so rasch wie möglich vollends aus der Nutzung fossiler Brennstoffe aussteigen, wir müssen den Ausbau erneuerbarer Energien vorantreiben, wir müssen den Schutz der Wälder und eine ausreichende Finanzierung des Klimaschutzes vorantreiben. Ein guter Start für den Tag der Erde, wenn der Weltklimavertrag, auf den man sich in Paris geeinigt hat, unterschrieben wird.

Earth Day, der "Tag der Erde" - was ist das eigentlich? Es ist jener Tag, der und zum Nachdenken anregen soll: über Umweltverschmutzung, Naturverbrauch und über unseren Konsum.

Es ist vielleicht verrückt, an gewisse Fügungen im Leben zu glauben zu glauben. Aber für mich persönlich ist es mehr als ein Zufall, dass gerade mein Sohn am "Tag der Erde" geboren ist und heute seinen Geburtstag feiert. Wir haben Verantwortung gegenüber unseren nächsten Generationen. Und für wen soll man sich nicht mehr verantwortlich fühlen als für die eigenen Kinder? Seit langer Zeit engagiere ich mich persönlich für Natur und Umweltthemen, für ein Verständnis für eine bessere Welt, die ohne Zweifel möglich ist. Für Aufklärung über das, was heute schon möglich ist, sei es im Energiebereich, beim Hausbau oder natürlich auch beim täglichen Einkauf. Jeder von uns kann etwas verändern. Es geht darum, dies auch zu erkennen.

Ich finde es erfreulich, dass diese Themen ganz offensichtlich auch bei meinem Sohn angekommen sind. Das fängt z.B. damit an, dass er so gut wie nie Essen wegwirft weil es zu wertvoll ist für ihn. Oder auch damit, dass er auf ein Auto verzichtet, unendlich viele seiner Konsumgüter selbst repariert und generell versucht, weniger zu konsumieren. Als Kind des "Earth Day" hat er erkannt, dass wir in den Industrieländern Verantwortung gegenüber anderen haben, die nicht so wie wir leben können. Er ist überzeugt davon, dass wir für die Zukunft ein anderes Leben brauchen, das nicht auf Konsum und Geld als Maß für gesellschaftlichen Erfolg ausgerichtet ist.

Die Unterschriften in New York werden die Welt nicht verändern.
Wir Menschen müssen uns ändern.

Dazu ist anderes Wirtschaften notwendig, weniger Ressourcenverbrauch, weniger CO2 Ausstoß, erneuerbare statt fossiler Energien, Effizienz in vielen Bereichen, ein Umdenken im Verkehrsbereich, usw. Aber das allein ist nicht alles: Es müssen sich die Werte der Gesellschaft ändern.

Meine Hoffnung ist, dass wir es schaffen, nicht nur zu erkennen wie wichtig diese Veränderung ist, sondern dass wir gleichzeitig beginnen, diese zu leben. Dazu müssen wir ein Feuer entfachen, in das jeder von uns seinen Holzscheit legen kann, damit es größer wird. Wir brauchen dieses Feuer vor allem in den Herzen und in der Einstellung jedes Einzelnen, wir brauchen einen Flächenbrand, damit die Veränderung wirklich stattfindet. Für die nächsten Generationen, für unsere Kinder und Enkelkinder, von denen wir unsere Erde nur geliehen haben.

In diesem Sinne: Happy birthday! Happy "Earth Day"! Gehen wir es an!


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /