Greenpeace warnt vor erneuter Zulassung von Glyphosat
Schutz öffentlicher Gesundheit darf nicht Interessen von Monsanto und Co. geopfert werden
Brüssel/Wien - Gesundheitsschutz und Vorsorgeprinzip müssen wichtiger sein als die Profitinteressen von Monsanto und anderen Pestizidherstellern, fordert die Umweltschutzorganisation Greenpeace. In Brüssel wird heute und morgen über die Zukunft des von der Weltgesundheitsorganisation WHO als wahrscheinlich krebserregend eingestuften Unkrautvernichters Glyphosat beraten. Die Europäische Kommission möchte dabei dem Wunsch der Industrie folgen und den umstrittenen Wirkstoff für weitere 15 Jahre zulassen. Greenpeace ist entschieden dagegen.
‘Monsanto kann noch so oft behaupten, dass der massive Einsatz von Glyphosat in Europa keine Gefahr für den Menschen darstellt. Greenpeace verlässt sich hier lieber auf die unabhängigen Expertinnen und Experten der WHO als auf von Monsanto in Auftrag gegebene Industrie-Studien’, sagt Sebastian Theissing, Landwirtschaftssprecher bei Greenpeace in Österreich. Der US-amerikanische Konzern fährt mit dem Verkauf von Roundup, einem Herbizid auf Glyphosat-Basis, große Gewinne ein. Greenpeace fordert die Europäische Kommission sowie die Mitgliedsstaaten dazu auf, die Gesundheitswarnung der WHO ernst zu nehmen.
Glyphosat ist das weltweit am häufigsten eingesetzte Herbizid und wird in der Landwirtschaft, aber auch im öffentlichen Raum, wie etwa in Parkanlagen und im Haus- und Gartenbereich, verwendet. Aufgrund dieser weit verbreiteten Anwendung ist es praktisch unvermeidbar, dass Menschen mit dem Pflanzengift in Kontakt kommen. ‘Solange die gesundheitlichen Bedenken nicht ausgeräumt werden können, darf die Zulassung von Glyphosat auf keinen Fall verlängert werden. Es kann nicht sein, dass der Schutz der öffentlichen Gesundheit den Interessen von Monsanto und Co. geopfert wird’, so Theissing.
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /