Greenpeace-Schiff nimmt Kurs auf OMV-Ölplattform in der Arktis
Expedition unter österreichischer Leitung will Hochrisikoprojekt dokumentieren
Das Greenpeace-Schiff Arctic Sunrise ist derzeit in der Barentssee unterwegs, um auf die Umweltgefahren von Ölbohrungen in den unberührten und abgelegenen arktischen Gewässern aufmerksam zu machen. Ziel der Expedition unter österreichischer Leitung ist eine von der OMV betriebene Ölbohrplattform im so genannten Hoop-Ölfeld. Das Greenpeace-Team will während der Schiffsexpedition zudem die extremen arktischen Witterungsbedingungen dokumentieren, unter denen die OMV in der Arktis nach Öl sucht.
"Erst kürzlich wurde in Paris ein verbindliches Klimaabkommen beschlossen. Während die Arktis einen der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen erlebt, sucht die OMV nach noch mehr klimaschädlichem Erdöl. Für die OMV steht, wie es scheint, weiterhin der Profit auf Kosten der Umwelt an erster Stelle", sagt Lukas Meus, Arktis-Sprecher von Greenpeace in Österreich, der sich derzeit am Board der Arctic Sunrise befindet. Greenpeace fordert die OMV auf, sich gänzlich aus dem sensiblen arktischen Ökosystem zurückzuziehen.
Das besagte Ölfeld befindet sich 315 Kilometer nördlich der Stadt Hammerfest am norwegischen Festland und nur knapp 180 Kilometer vom Naturschutzgebiet Bäreninsel entfernt. Diese beheimatet neben einer der größten Vogelkolonien der nördlichen Hemisphäre auch zahlreiche Säugetiere wie Eisbären, Robben oder Wale. Im Zuge der Schiffsexpedition ist auch geplant die Bäreninsel zu besuchen. Greenpeace hat bereits mit mehreren Aktionen in Österreich gegen die Probebohrungen des österreichischen Mineralölkonzerns protestiert und fordert von der OMV Verantwortung zu übernehmen und sich aus der Arktis zurückzuziehen.
"Ölbohrungen sind immer riskant, doch die OMV hat kaum Erfahrung im Umgang mit den extremen Bedingungen in der Arktis. Eisige Kälte, lange Phasen der Dunkelheit und extreme Stürme stehen an der Tagesordnung", weiß Meus, "Eine Ölpest so hoch im Norden wäre unter diesen extremen Bedingungen nicht beherrschbar. Die OMV bohrt noch dazu in der Nähe eines Naturschutzgebietes, das grenzt an Wahnsinn."
Factsheet zu Greenpeace Arktis-Schiffstour
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Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /