© edition Lammerhuber
© edition Lammerhuber

Der lange Schatten von Tschernobyl

Ein Bildband von Gerd Ludwig- Ein OEKONEWS-Buchtipp

Es sind äußerst beeindruckende und bewegende Bilder, die der National Geographic – Fotograf Gerd Ludwig im Lauf von 20 Jahren während mehrerer Tschernobylbesuche aufgenommen hat. Sie bringen die erschreckenden Geschichten der Menschen, die von Tschernobyl betroffen sind, vor den Vorhang, auch aus der Sperrzone und aus der verlassenen Stadt Prypjat. Ludwig ist vorgedrungen bis zum zerstörten Reaktor 4, der bald für mindestens 100 Jahre unter einem neuen Sarkophag verschwinden soll. Er erzählt mit seinen Bildern die menschlichen Tragödien, die bleiben, die über die Jahrzehnte nicht verschwunden sind. Er beeinflusst damit das Bewußtsein des Betrachters der Bilder, und macht uns das Ausmaß der atomaren Katastrophe bis ins jetzt damit wieder sichtbar.

‘Als engagierte Fotografen’, so Ludwig, ‘berichten wir oft über menschliche Tragödien im Angesicht von Katastrophen und nehmen unsere Kameras mit in unerforschte Gebiete mit dem Bewusstsein, dass wir diese Erkundungen nicht ohne ein persönliches Risiko unternehmen. Wir tun dies aus einer tiefen Verpflichtung den Opfern gegenüber ihre bedeutenden Geschichten zu erzählen, da sie sonst stumm bleiben würden.’

Michail Gorbatschow, der letzte Präsident der großen Sowjetunion, hat dazu ein Essay geliefert. Auch noch viele Jahre nach Tschernobyl ist das Buch ein aufrüttelndes und bedeutendes Vermächtnis, das uns die Fehler der Atomkraft vorhält.

118 Fotografien auf 252 Seiten
Dreisprachig in Englisch, Deutsch und Französisch
Essay von Michail Gorbatschow
Zitate aus ‘Stimmen aus Tschernobyl’ von Swetlana Alexijewitsch
75,-- Euro (A)


Erschienen bei Edition Lammerhuber

Das Buch wurde bereits mehrfach ausgezeichnet, unter anderem "Photography Book Publisher of the Year".

Wir können es nur empfehlen. Es berührt mit den Bildern trauriger Lebensgeschichten und zeigt die unendlichen Probleme durch Atomkraft besonders drastisch auf.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /