©  Karin Ahamer - Radparade in Wien
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Welche Trends Mobilität in Wien verändern

VCÖ-Mobilitätspreis Wien sucht innovative Projekte für umweltfreundliche Mobilität

Wien - In keinem anderen Bundesland hat die Bevölkerung ihr Mobilitätsverhalten in den vergangenen zehn Jahren so stark Richtung umweltfreundlicher Mobilität geändert wie in Wien. Der Mobilitätswandel in Großstädten ist europaweit erkennbar. Der VCÖ weist darauf hin, dass die Urbanisierung, die stark wachsende Anzahl älterer Menschen und auch der Klimawandel den Bedarf an energieeffizienter Mobilität stark erhöhen werden. Auch beim Güterverkehr besteht Handlungsbedarf. Der VCÖ sucht daher beim diesjährigen VCÖ-Mobilitätspreis Wien innovative Projekte, die schon heute zeigen, wie in Zukunft Mobilität und Gütertransport noch umweltfreundlicher und energieeffizienter werden können.

Die Abhängigkeit vom Auto ist in Wien im Österreich-Vergleich am geringsten, vier von zehn Wiener Haushalten leben ohne eigenes Auto, Tendenz steigend. Wiens Haushalte haben zudem im Bundesländer-Vergleich die niedrigsten Mobilitätskosten. Die Wienerinnen und Wiener sind im Österreich-Vergleich am umweltfreundlichsten mobil und in ihrer Mobilität am wenigsten von Erdöl abhängig, wie eine Analyse des VCÖ zeigt. In keinem anderen Bundesland hat die Bevölkerung in den vergangenen zehn Jahren ihr Mobilitätsverhalten so stark Richtung umweltfreundlicher Mobilität geändert wie in Wien.

"Wir stehen im Mobilitätsbereich vor den größten Änderungen seit Beginn der Massenmotorisierung. Gesellschaftliche Entwicklungen, wie starke Zunahme der Anzahl älterer Menschen, die insgesamt wachsende Bevölkerungszahl und auch der Klimawandel machen es nötig, das Angebot an umweltfreundlicher Mobilität noch stärker auszubauen", stellt VCÖ-Sprecher Christian Gratzer fest.

Der VCÖ hat analysiert, welche Gesellschaftstrends besonders stark die Mobilität beeinflussen. Der Trend zur Digitalisierung erleichtert die Vernetzung der verschiedenen Mobilitätsformen. Sharing wird als Gesellschaftstrend die Nachfrage nach City-Bikes und Carsharing erhöhen.

Trend Urbanisierung: Bis zum Jahr 2025 steigt die Einwohnerzahl in Wien um rund 160.000, mehr als in Floridsdorf heute wohnen. Der Bedarf nach platzsparender Mobilität nimmt stark zu. Zudem wird bis zum Jahr 2025 die Zahl der über 75-Jährigen um ein Drittel auf rund 170.000 steigen. In Zukunft werden deutlich mehr Menschen mit Rollator mobil sein. "Eine barrierefreie und seniorengerechte Verkehrsplanung wird noch wichtiger werden", betont VCÖ-Sprecher Gratzer.

Der Klimawandel führt zu mehr extremen Wetterereignissen, wie Hitze und Starkregen. Die Verkehrsinfrastruktur ist massiv betroffen. Gerade in Städten braucht im Straßenraum mehr Grünflächen und Bäume, die Schatten spenden und die negativen Folgen von extremer Hitze verringern.

Aufgrund der zunehmenden politischen Instabilität in wichtigen Erdöllieferstaaten Österreichs, wird die Verringerung der Erdölabhängigkeit des Verkehrs zu einer zentralen Aufgabe. Der Kfz-Verkehr ist derzeit zu mehr als 90 Prozent vom Erdöl abhängig. Wien ist das einzige Bundesland, in dem dank der Öffis der Anteil der Elektro-Mobilität an den zurückgelegten Kilometern bereits über 50 Prozent liegt. Dieser Anteil ist zu erhöhen, auch im Gütertransport.

Heute machen Lkw werktags rund sieben Prozent der Fahrzeuge auf Wiens Straßen aus, dazu kommen noch kleinere Lieferwagen. Der Anteil an den gesundheitsschädlichen Schadstoff-Emissionen ist aber deutlich höher. Der wachsende Trend zum Online-Handel führt dazu, dass der Kleinlieferverkehr zunimmt. Es braucht neutrale Paketstationen und mehr Elektro-Transporter. Ein großes, noch ungenutztes Potenzial liegt bei den Lastenfahrrädern, betont der VCÖ: Eine Studie, die den Güterverkehr von 300 europäischen Städten analysiert hat, zeigt, dass jede zweite Kfz-Transportfahrt mit einem Lastfahrrad durchgeführt werden kann.

"Für all diese Herausforderungen gibt es Lösungen. Wir wollen mit dem VCÖ-Mobilitätspreis jene Wiener Projekte und Ideen vor den Vorhang holen, die schon heute zeigen, wie die umweltfreundliche Mobilität und effiziente Gütertransport der Zukunft aussieht", ruft VCÖ-Sprecher Gratzer zur Teilnahme am VCÖ-Mobilitätspreis Wien, der heuer unter dem Motto "Mobilität im Wandel" steht und in Kooperation mit der Stadt Wien und den ÖBB durchgeführt wird.

Am VCÖ-Mobilitätspreis Wien können Betriebe und Unternehmen, Schulen, Fachhochschulen und Universitäten, die Bezirke sowie Vereine und Organisationen mit umgesetzten Projekten teilnehmen. Wissenschaft und Studierende können auch Konzepte beim VCÖ-Mobilitätspreis Wien einreichen und Privatpersonen Ideen für eine umweltfreundliche Mobilität. Einreichfrist ist der 30. Juni. Nähere Informationen gibt es beim VCÖ unter (01) 8932697 und im Internet unter www.vcoe.at

Michael Fröhlich, ÖBB Regionalmanager Ostregion: "Rasch, sicher und bequem: Bahnfahrer profitieren von modernen Zügen und kundenfreundlichen Bahnhöfen. Gerade in Ballungsräumen wie dem Großraum Wien ist die umweltfreundliche Schiene der Träger der Mobilität der Zukunft."



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Weitere Infos: VCÖ

Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /