© Strom-Check Ing. Martin Litschauer
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Ich war nicht immer ein Winterradler

Mehr eine Frage der Ausrüstung als der Motivation

© Ing. Martin Litschauer
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Wenn mich vor zehn Jahren jemand gefragt hat, ob ich im Winter auch mit dem Fahrrad fahre, dann hab ich geantwortet: "Sicher nicht!". Doch in der Zwischenzeit ist alles ganz anders gekommen.

Im Jahr 2005 habe ich meinen Wohnort gewechselt und dann war meine Arbeitsstelle nur mehr 5 km von der Wohnung entfernt. Dadurch konnte ich locker mit dem Fahrrad in die Arbeit radeln.

Als es dann Ende Oktober den ersten Schnee gab, hab ich das tägliche Radfahren ausgesetzt und im Frühjahr wieder begonnen. Im Laufe der Jahre gewöhnt man sich aber immer mehr an die kalte Luft und man kommt auch mit Schnee auf der Strasse immer besser zu recht. Eigentlich ist der Schnee weniger Problem als Matsch oder blankes Eis.

Seit ein paar Jahren kann mich der Winter aber nicht mehr stoppen und ich radle das ganze Jahr in die Arbeit, aus anfänglich 1500 km im Jahr sind nun fast 3000 km im Jahr geworden. Eine Leistung, die ich mir früher selbst nicht zugetraut hätte.

Zur Ausrüstung

Im Herbst wird es Natur gemäß immer kälter, da muss natürlich bei der Ausrüstung nachgebessert werden. Zuerst verwendet man Fahrradhandschuhe, wenn es noch kälter wird, greift man zu besserem Material, bei mir sind es Handschuhe, die gut gefüttert sind, die ich auch zum Schi fahren verwende. Vor allem soll die Luft aber nicht gut durch kommen. Der kalte Wind ist das größte Problem und vor dem muss man sich so gut wie möglich schützen.

In den letzten Wochen hatte es bei uns im Waldviertel in der Früh teilweise -20°C, da sollte die Ausrüstung gut abgestimmt sein, denn sonst wird es teilweise sehr kalt. Ich verwende seit dem letzten Jahr eine Regenhose zum Überziehen über die normale Hose und habe festgestellt, dass dies auch sehr gut hilft, weil der Wind gut abgehalten wird. Außerdem braucht man dann nicht so darauf achten, ob die Hose schmutzig wird.

Unter dem Helm gibt es bei solchen Temperaturen zur Haube zusätzlich ein Stirnband um vor allem meine Ohren warm zu halten. Vor Mund und Nase schützt mich ein Schal.

Bei so tiefen Temperaturen ist es vor allem wichtig, dass die Kleidung keinen Wind durch lässt, wenn es etwas wärmer wird (um die 0°C) muss man dann aber wieder darauf achten, dass die Kleidung gut atmet, sonst kommt man zu leicht ins Schwitzen. Im Grund kann man sich aber ab dem Herbst regelmäßig an die geänderten Bedingungen anpassen.

In diesem Winter bin ich zum ersten Mal auf Spikes unterwegs, ein echt tolles Gefühl! Selbst auf blanken Eis geht es da flott dahin und man ärgert sich fast, wenn der Untergrund auf "Sand gestreut" wechselt, weil man da mehr aufpassen muss als am Eis.

Leider muss ich auch über ein kurzes Stück Bundesstrasse und dort wird mit Salz gestreut. Das Zeug greift nicht nur die Autos sondern auch mein Fahrrad an. Deshalb sollte man versuchen, das Salz bald wieder zu entfernen und die empfindlichen Teile regelmäßig zu ölen, sonst bewegt sich vielleicht bald nicht mehr viel. Auf Grund der Salzproblematik hab ich nun ein "Zweitrad", das ich hauptsächlich für den Winter verwende.



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