© Herbert Hämmerle- Arno Mathoy
© Herbert Hämmerle- Arno Mathoy

Das Elektroauto wird kommen

Das war Arno Mathoy, CTO von Brusa, überzeugt - plötzlich und vollkommen unerwartet ist er, einer der ganz Großen in der E-Mobility-Szene, für immer von uns gegangen

Wir müssen die Welt verändern, auch im Bereich der Mobilität und die Elektromobilität ist eine immense Chance dazu. Das war sich DI Arno Mathoy, 48, sicher. Er hatte Erfolg mit seinen E-mobilen Projekten, er zeigte vor, was technisch geht.

Der Elektroantrieb war für ihn Mission. Bereits als Kind hatte er den Wunsch Elektroautos zu bauen: Als gebürtiger Tiroler sah er die Verkehrspolitik aus einem Blickwinkel des Betroffenen. Als Kind fuhr er mit seinem Großvater am Brenner im Auto und als sie im Stau standen, wurde ihm erstmals Lärm und Gestank durch Abgas bewußt, wie er erzählte. Grund genug, um sich umfassend mit Elektromobilität zu beschäftigen. Während seiner Studentenzeit in Graz realisierte er mit Kollegen an der TU Graz im Rahmen einer Diplomarbeit und als Assistent ein Elektrofahrzeug mit Einzelradantrieb. Während seiner Tätigkeit als Lehrender an der HTL Rankweil baute er mit seinen Studenten und Studentinnen ebenfalls ein Elektroauto. Im Rahmen von Veranstaltungen im Bereich landete er auch in der Schweiz, wo er Josef Brusa, Gründer der gleichnamigen Firma, kennen lernte, seit 1990 als Mitinhaber der Firma Brusa AG begleitete und die Wege der Firma als CTO wesentlich mitgestaltete.

Seit damals war er mit Komponenten und Systementwicklungen im Bereich elektrischer Antriebs- und Speichertechnik für Straßen- und Schienenfahrzeuge beschäftigt.

Erinnerungen werden wach. Er fand es wichtig, das Thema Mobilität endlich mehr anzugehen. Er gab uns äußerst positive Inputs, wies aber auch auf die Probleme hin, die es bei der Umstellung geben wird. Die Lösungen haben wir, so seine Meinung.

Ich erinnere mich an ein interessantes Gespräch im letzten Sommer, auf einem Gipfel im Montafon - in seinen geliebten Bergen. In der Natur, die wir erhalten sollen, die uns so viele gute Momente schenken kann. Wo er auch auf die Verantwortung gegenüber den nachkommenden Generationen, aber auch- in seinem Falle- gegenüber seinen Töchtern, auf die er besonders stolz war, hinwies.


Er war ein Überzeugter für die Energiewende. "Es ist allerhöchste Zeit für eine Systemwende. Die Sonne liefert genug Energie für die Elektromobilität, damit können wir fahren, meinte er und philosophierte über eine Diskussion mit Hermann Scheer. "Wir waren uns einig! Die Welt braucht diesen Wandel."

Er erklärte mir im Detail, warum wir den "Range Extender als ‘Angst Verdränger’ vor der Reichweitenangst wahrscheinlich noch brauchen (ein Grund, warum Brusa einen Golf mit einem Einzylinder-Range-Extender entwickelt hat) und warum elektrisch Fahren eine absolute Voraussetzung zur Bewältigung des CO2 Problems ist.

Ein paar Wochen später, als wir an einem regnerischen Sommertag in einem Ruderboot in den Donauauen saßen, gemeinsam mit seinen Töchtern, setzten wir unser Gespräch fort. "Jeder hat die Möglichkeit, ein bisschen etwas zu verändern," war er überzeugt.

Er hat mehr als das getan: er hat die Entwicklungen in der Elektromobilität voran getrieben. Er hatte nicht nur Visionen, er hat diese auch umgesetzt. Er hat Mut gemacht! Er war nicht nur ein Überzeugter, er war auch überzeugend!

DANKE Arno, für äußerst positive Gespräche, für deinen Einsatz, für das Verändern. Für das Mut machen. Viel zu früh bist du von uns gegangen. Du wirst uns schrecklich fehlen.


Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /