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Glawischnig: Regierung muss konsequent gegen Atomindustrie vorgehen

Töchterle soll heute in Brüssel klares Nein zu Euratom und Kernfusion deponieren

"Wenn die Bundesregierung ihre auf der Klausur geäußerten anti-atompolitischen Ankündigungen ernst meint, muss sie auf allen Ebenen konsequent gegen die Atomindustrie vorgehen. Handlungsbedarf besteht diesbezüglich bereits heute Nachmittag beim EU-Forschungsministerrat, wo über das EU-Atomforschungsprogramm 2012 /2013 beraten wird. Auch wenn heute noch kein Beschluss geplant ist: Forschungsminister Töchterle soll unmissverständlich klarstellen, dass Österreich ein Veto gegen weitere Forschungsgelder für Atomprojekte einlegen wird", fordert die Grüne Bundessprecherin Eva Glawischnig. 2,5 Milliarden Euro sollen in den Jahren 2012 und 2013 in die Kernfusion und die Forschung an neuen Atomreaktoren investiert werden. "Dies ist vor dem Hintergrund der Atomkatastrophe in Japan und der notwendigen Grünen Energiewende unverantwortlich und wirtschaftlich kontraproduktiv. Forschungs-Mittel, die jetzt in die Atomindustrie fließen, fehlen bei Umstellung der europäischen Energieversorgung auf Sonne, Wind und Wasser", kritisiert Glawischnig. Auch die Kernfusion, konkret der geplante Kernfusionsforschungsreaktor "ITER", der derzeit im französischen Cadarache gebaut wird, ist ein milliardenteurer Irrweg." Das Projekt, an dem neben der EU auch USA, Russland, Japan, China, Indien und Südkorea beteiligt sind, wurde immer wieder verschoben. Zuletzt verdreifachten sich die erwarteten Kosten auf 16 Milliarden Euro. Die Finanzierung aus dem aktuellen EU-Haushalt ist nicht geklärt, die Schätzung für Europas Anteil hat sich auf 7,2 Milliarden Euro erhöht. "Die Kernfusion ist ein Fass ohne Boden und hat keine Zukunft. Das Projekt muss gestoppt und die Mittel stattdessen in erneuerbare Energieträger umgewidmet werden", fordert Glawischnig. "Ich hoffe sehr, dass Minister Töchterle heute beim EU-Forschungsrat einen klaren Anti-Atom-Kurs einschlägt und ein deutliches Nein zum Euratom-Forschungsprogramm 2012/13 und dem Kernfusionsprojekt ITER deponiert", appelliert Glawischnig.



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