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Gentech-Mais verringert Fruchtbarkeit

Eine Langzeitstudie zeigt, dass der Verzehr von Gentech-Mais die Fruchtbarkeit verringert

Greenpeace fordert den sofortigen Zulassungsstopp für Gentech-Pflanzen

Die Fruchtbarkeit von Mäusen, die mit der gentechnisch veränderten Maissorte NK603xMON810 des US-Agromultis Monsanto gefüttert wurden, ist signifikant beeinträchtigt. Das sind die Ergebnisse einer heute vom österreichischen Gesundheitsministerium in Wien veröffentlichten Langzeit-Studie. Im Gegensatz zu Artgenossen, die mit herkömmlichem Mais gefüttert wurden, gebaren die Tiere weniger und schwächlichere Junge. Greenpeace fordert einen sofortigen Zulassungsstopp für gentechnisch veränderte Pflanzen in der EU.



"Die Diskussion um gentechnisch veränderte Lebensmittel bekommt ab heute eine neue, schreckliche Dimension. Was sich im Tierversuch abzeichnet, kann unter Umständen auch für den Menschen gelten. Stellen Sie sich nur vor, dass Paare ihren Kinderwunsch begraben müssen, weil sie durch den Verzehr gentechnisch veränderter Lebensmittel unfruchtbar wurden", warnt Philipp Strohm, Gentechnik-Sprecher von Greenpeace, "Zudem stellt sich die Frage, ob der Hersteller der Maissorte, der Biotech-Konzern Monsanto, von der Gefahr wusste und wie es in der EU zu einer Zulassung kommen konnte", so Strohm.



Die im Auftrag des Gesundheitsministeriums von der Veterinärmedizinischen Universität Wien durchgeführte Studie "Biological effects of transgenic maize NK603xMON810 fed in long term reproduction studies in mice" wurde heute im Rahmen einer Tagung in Wien präsentiert. Es handelt sich dabei um einen zwanzig-wöchigen Fütterungsversuch an Mäusen mit der Maissorte NK603xMON810 nach der RACB-Methode (Reproductive Assessment by Continuous Breeding). Dabei werden Elterntiere über mehrere Würfe beobachtet. Bereits nach dem dritten Wurf kamen signifikant weniger und schwächlichere Junge zur Welt, als bei der mit herkömmlichem Mais gefütterten Vergleichsgruppe. Die Studie ist eine der ersten Gentechnik-Langzeitstudien überhaupt.



Bei dem im Versuch eingesetzten Gentech-Mais NK603xMON810 von Monsanto handelt es sich um eine Kreuzung zweier Arten der gentechnischen Veränderung. Die Pflanze soll einerseits gegen Unkrautvernichtungsmittel beständig sein und andererseits selbst ein Gift gegen Schädlinge produzieren.



Die zuständige EU-Lebensmittelsicherheitsbehörde (EFSA) gab 2005 Grünes Licht für die Zulassung der Maissorte als Nahrungs-, und Futtermittel. Die EFSA kam damals zu dem Schluss, es sei "...unwahrscheinlich, dass NK603xMON810 - Mais die Gesundheit von Menschen und Tieren negativ beeinflusst..."



"Die Tatsache, dass die EFSA bei ihren Bewertungen von gentechnisch veränderten Lebensmitteln allein auf die Daten des Antragstellers vertraut und keine eigenen Langzeit-Studien durchführt, ist grob fahrlässig und führt zu fatalen Fehlern. Die EFSA muss wegen Inkompetenz vorerst geschlossen und alle bisher zugelassenen Gentech-Pflanzen müssen vom Markt genommen werden. Bei der Sicherheit unserer Nahrungsmittel darf es kein Pardon geben", fordert Strohm abschließend.



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Artikel Online geschaltet von: / Lukas Pawek /