© IG Windkraft / Gerwald Herz
© IG Windkraft / Gerwald Herz

Windkraft für Europa

Vortrag im Rahmen des "Workshops zur EU-Richtlinie für Erneuerbare Energien"

Das 34% Ziel für Österreich ist gut erreichbar - 45% wären besser

Das von der EU Kommission vorgesehene Ziel von 34% ist realistisch erreichbar. Das sagen nicht nur die Ökoenergieverbände, sondern auch das Umweltministerium und der Bundeskanzler. Angesichts des Zieles der Regierungsvereinbarung von 45% sollte eigentlich dieses Ziel angestrebt werden. Österreich ist jetzt an Platz vier beim EE-Anteil und wird auch bei Erfüllung des Zieles an Platz vier bleiben.Österreich wird also keineswegs ungerecht behandelt oder stärker zur Gesamtzielerreichung herangezogen. Es muss endlich davon abgegangen werden, dass hohe Ökoenergieziele als Strafe angesehen werden. Im Gegenteil sind sie die einzige Chance auf eine sichere und preisstabile Energieversorgung bei hoher Wertschöpfung und Arbeitsplatzpotenzial im Inland.

Die Windenergie kann bis 2020 in Österreich mehr als verdreifacht werden

Derzeit liefern 612 Windkraftanlagen mit 982MW ca. 2 Mrd. kWh (2.000 GWh) Strom pro Jahr. Bis 2020 könnte die Stromproduktion auf 7.000 GWh mehr als verdreifacht werden. Nach einer Abschätzung der IG Windkraft, die von Zahlen der TU Wien bestätigt wurde, ist es möglich, die Windkraftleistung auf 3.500 MW innerhalb der nächsten 12 Jahre auszubauen. Dazu wären aber nicht drei Mal so viele Anlagen notwendig. Durch die technische Weiterentwicklung wären nur ca. 80% mehr Windkraftanlagen als heute notwendig. Insgesamt also ca. 1.100.

International jagt die Windkraft von Rekord zu Rekord

Durch ihre Stromgestehungskosten, die heute schon knapp am Marktpreis liegen, kann die Nachfrage nach der kostenstabilen Windkraft seit Jahren nicht mehr befriedigt werden. Dies, obwohl sie allein letztes Jahr weltweit um 30% wuchs. In Europa war Windkraft beim Zubau von neuer Kraftwerksleistung mit 8.500 MW 2007 erstmals die Nummer eins. Sie verwies damit Gaskraftwerke mit 8.200 MW auf den zweiten Platz. Prognosen gehen davon aus, dass Windkraft den größten Anteil bei der Erreichung des EU Zieles 2020 im Strombereich abdecken wird. Sie wird von derzeit 3,7% am Stromverbrauch auf 12 bis 14% wachsen.

Neues Ökostromgesetz muss stabilen Rahmen schaffen

Um in Österreich das EU-Ziel zu erreichen sind stabile Rahmenbedingungen auch für die Windenergie notwendig. Dazu gehört einÖkostromgesetz, das Planern und Investoren einen klaren Rahmen vorgibt, der Investitionen möglich macht. Wie in den meisten anderen EU-Staaten muss auch für österreichische Investoren schon während der Planungsphase klar sein, mit welcher Tarifvergütung sie rechnen können. Deckelungen, wie sie derzeit im Ökostromgesetz noch immer enthalten sind, sind in Zeiten explodierender fossiler Energiepreise nicht nur anachronistisch, sie schaffen auch enorme Unsicherheit. Die Tarife müssen auf europäischem Niveau angesiedelt werden.

Zusätzlich braucht es in der Politik eine neue Kultur, die den ohnedies unausweichlichen Umstieg auf erneuerbare Energien positiv bewirbt, anstatt ihn als Schreckgespenst zu missbrauchen.

Auf europäischer Ebene braucht es folgende Verbesserungen im Richtlinien Entwurf

- Zwischenziele müssen verbindlich werden - Klarer Sanktionsmechanismus notwendig - Handel von Herkunftsnachweisen (GO) soll nur zwischen Staaten möglich sein - Großteil des nationalen Ziels soll von den Mitgliedsstaaten selbst erfüllt werden

Alle Vorträge zur Veranstaltung unter: http://www.biomasseverband.at



Verwandte Artikel:

GastautorIn: Mag. Stafan Hantsch/IG Wind für oekonews.
Artikel Online geschaltet von: / Doris Holler /