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Zu Besuch im Nullenergiehaus

HLA Yspertal besucht die Familie Kubala

Am 21.April 2004 startete die Höhe Lehranstalt Ysperthal für Umwelt und Wirtschaft einen Ausflug ins Waldviertel, bei dem zu Beginn der Fertighaushersteller Hartl-Haus und anschließend das Nullenergiehaus ‘Kubala’ in Waidhofen/Thaya besucht wurde.

Die Kubalas sind eine Familie mit 5 Kindern, deren Nullenergiehaus von der eigenen Abwärme, den Elektrogeräten und einer Solaranlage mit 20 m² Kollektorfläche das ganze Jahr beheizt wird. Ein Viertausendliter Pufferspeicher hilft dabei die Nebeltage zu überbrücken, so dass keine Zusatzheizung notwendig ist. Das Warmwasser wird großteils durch die Solaranlage produziert, im Winter kann ein Heizstab bei längeren Ernteausfällen der Solaranlage für ausreichende Warmwassermengen sorgen. Im Winter 2003/2004 war der Einsatz des Heizstabes aber nicht nötig. Die Sonnenenergie aus dem Pufferspeicher bzw. direkt aus den Solarkollektoren wird über Wandheizungen im Haus abgegeben und über eine kontrollierte Wohnraumlüftung mit Wärmerückgewinnung im Haus verteilt. Durch dieses System werden nicht nur die Abwärmeverluste auf ein Minimum reduziert, die eingebauten Filter sorgen auch dafür, dass die Blütenpollen nicht ins Haus gelangen, wodurch auch die Allergiebeschwerden einiger Familienmitglieder bekämpft werden konnten.

Um den Energieverbrauch des Hauses auf ein Minimum zu reduzieren, wurde eine Holzriegelbauweise mit 40cm Wandisolierung und 50cm Dachisolierung gewählt und das Haus nach Süden ausgerichtet. Die Fensterflächen nach Norden wurden vermieden, nach Süden aber auch nicht all zu groß gewählt, um die Wärmeverluste durch die Fenster in den langen Winternächten nicht zu groß zu gestalten. Es wurde versucht ein Optimum zwischen passiverer Sonnenenergienutzung und geringen Wärmeverlusten zu finden. Ein südseitiger Wintergarten trägt wesentlich zur passiven Sonnenenergienutzung bei. Weitere Informationen und technische Details können im Anschluss an den Artikel herunter geladen werden.

Um den Trinkwasserverbrauch im Haus und das Abwasseraufkommen zu reduzieren, wurde auch eine Regenwasserzisterne gebaut, die Brauchwasser für den Garten aber auch für das WC zur Verfügung stellt. Über Beteiligungen bei Windparks, Biogasanlagen und bei Photovoltaikanlagen und über den Strombezug bei der oekostrom AG ist eine umweltverträgliche und nachhalte Stromversorgung für die Familie nicht nur sichergestellt, sondern mehrfach abgedeckt. Trotzdem soll das Nebengebäude bald mit einer hauseigenen Photovoltaikanlage versehen werden, wodurch das Nullenergiehaus ‘Kubala’ zum Plusenergie wird, da dann im Haushalt mehr Strom produziert als verbraucht wird.

Da ist es auch kein Wunder, dass sich neben zahlreichen Fahrrädern und einem mit Pflanzenöl betriebenen Familienauto auch ein Elektroauto, ein City El, im Besitz der Familie Kubala befindet. Trotzdem lag der Stromverbrauch im Jahr 2003 nur bei 3700 kWh. Da in der Familie Kubala auf Flugreisen verzichtet und für weitere Strecken lieber der Zug benutzt wird, ist die Familie Kubala vom Erdöl, Kohle und Gas unabhängig. Wenn dann in den Medien über die Preissteigerungen beim Heizöl, Benzin und Diesel berichtet wird, werden diese Meldungen höchstens belächelt, kümmern muss man sich nicht wirklich darum, es besteht höchstens die Angst, dass bald im Kampf um die letzten Ölreserven der nächste Krieg ausbricht.

Aus diesem Grund gab es für die Schüler aus dem Yspertal nicht nur viel zu sehen, sondern auch viel zu diskutieren. Am Schluss waren sich alle einig, dass nur der Umstieg auf Erneuerbare Energie und damit auf einem vernünftigen Mix aus Wasserkraft, Windkraft, Photovoltaik, Biomasse und Biogas die Energieversorgung nachhaltig sichern kann.

Kontakt zu Familie Kubala


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Artikel Online geschaltet von: / litschauer /